Stark belastende Ereignisse, Missbrauch und Traumata können zur Abspaltung von Erinnerungen oder sogar ganzen Persönlichkeiten führen. Diese Phänomene werden als dissoziative Störungen bezeichnet. Sie sind durch eine veränderte Wahrnehmung, Erinnerungen und Identitäten gekennzeichnet und werden diagnostisch unterschieden.
Mit unserem multimodalen Therapiekonzept helfen wir Ihnen nachhaltig und effektiv dabei, selbstbestimmt zu leben. Was unsere Stärken bei dissoziativen Störungen sind, können wir Ihnen gerne in einem Erstgespräch mit unserem Chefarzt darlegen.
Die Symptome einer dissoziativen Störung sind sehr individuell und je nach Störungsbild unterschiedlich ausgeprägt. Sie betreffen jedoch meist die Verknüpfung von Gedächtnisinhalten, Identität und genereller Wahrnehmung.
Mögliche Ursachen der dissoziativen Störungen werden kontrovers diskutiert und sind noch nicht hinlänglich erforscht. Es besteht jedoch Konsens im Hinblick auf einen Zusammenhang zwischen der Entstehung einer dissoziativen Störung und traumatischen Ereignissen sowie Missbrauch.
Dissoziative Identitätsstörung
Die dissoziative Identitätsstörung, früher Multiple Persönlichkeitsstörung, liegt vor, wenn eine Person mindestens zwei verschiedene Persönlichkeiten besitzt, die sich in ihren Ausprägungen, Vorlieben, Beziehungen und im Charakter vollständig voneinander unterscheiden können. Der Wechsel kann von anderen beobachtet und selbst erlebt werden und bringt oftmals Erinnerungslücken mit sich.
Depersonalisations-/Derealisationsstörung
Die Depersonalisations-/Derealisationsstörung ist dadurch gekennzeichnet, dass Betroffene sowohl sich selbst als auch ihre Umgebung verändert wahrnehmen. Die Welt erscheint bei einer Derealisation unwirklich oder wie ein Traum. Die Depersonalisation ist hingegen durch ein Gefühl der Trennung vom eigenen Körper gekennzeichnet.
Dissoziative Amnesie
Die dissoziative Amnesie kennzeichnet sich dadurch, dass relevante persönliche Daten plötzlich nicht mehr erinnert werden. Diese sind nicht gänzlich verschwunden, jedoch kurzzeitig nicht abrufbar. Häufig werden beispielsweise Einzelheiten von traumatischen Erfahrungen vergessen.
Disszoziative Störungen sind ein Schutzmechanismus der Psyche und sollten unbedingt psychotherapeutisch behandelt werden. Bei der Erkrankung ist eine professionelle Diagnostik essenziell, da die dissoziative Störung hochindividuell ist. Entsprechend sollte eine effektive Behandlung personalisierte, multimodale Therapien beinhalten, die feste Elemente unseres ganzheitlichen Therapieplans sind. Neben der intensiven Psychotherapie u. a. mit 3 Einzelgesprächen pro Woche ergänzen wir Ihren individuellen Behandlungsplan gezielt mit Bewegungs-, Kunst- und Achtsamkeitsangeboten.
Um einen nachhaltigen Therapiererfolg zu gewährleisten, können wir Ihnen auch ambulante Einzel- und Gruppenangebote nach Aufenthalt zusichern. Das Ziel all unserer Maßnahmen besteht darin, Ihre Identität zu stärken und es Ihnen zu ermöglichen, Ihren Alltag wieder alleine zu bewältigen.
Die intensive Psychotherapie findet bei uns sowohl im einzeltherapeutischen Setting, als auch in Gruppentherapie statt. Die Kombination dieser Verfahren bietet einen hohen Mehrwert in Ihrer Behandlung.
In der Einzelpsychotherapie arbeiten unsere Therapeutinnen und Therapeuten mit individuellen und zielgerichteten Behandlungsmethoden um auf Ihr persönliches Störungsbild einzugehen. Mithilfe der tiefenpsychologischen Psychotherapie und/oder der Verhaltenstherapie widmen wir uns Ihrer Symptomatik.
In der Gruppentherapie unterstützen und motivieren sich unsere Patientinnen und Patienten gegenseitig und schaffen somit Gefühle der Hoffnung und Akzeptanz. Sie sind nicht alleine! Unsere Gruppentherapie-Verfahren unterteilen sich hierbei in verhaltenstherapeutische und psychodynamisch-interaktionelle Gruppen.
Durch Entspannungsübungen legen wir den Fokus gemeinsam mit Ihnen auf den Körper, die Atmung und das Hier und Jetzt. Dazu wird vor allem die Achtsamkeit trainiert und in den therapeutischen Prozess fest eingebunden, um nachhaltig das Wohlbefinden zu steigern und den Alltag in Ruhe zu strukturieren.
Neben der hochfrequenten Psychotherapie gestalten wir Ihre Genesung mit Sport- und Ernährungstherapien nachhaltig und individuell. Ergänzt wird diese durch eine leitliniengerechte medikamentöse Behandlung.
Begleitend zur Psychotherapie und zur Linderung der Symptome kann eine medikamentöse Behandlung verordnet werden. Welche Psychopharmaka zum Einsatz kommen, hängt von der speziellen Form der dissoziativen Störung und eventuell verbundenen Nebenerkrankungen ab. Treten bspw. Symptome einer Depression oder einer posttraumatischen Belastungsstörung auf, können sie mit Antidepressiva behandelt werden.
Unsere moderne Psychopharmakotherapie verfolgt dabei stets das Prinzip der absoluten Notwendigkeit sowie der strengen Beachtung der wissenschaftlichen Leitlinien der Fachgesellschaften.
„Wir helfen Ihnen wieder zu neuem Lebensgefühl. Unsere nachhaltige Behandlung vereinfacht Ihnen auch den Umgang mit einer Dissoziativen Störung im Alltag.“
Dr. medic Andreea-Catalina Giannakis
Ärztliche Leiterin